11. Tanzwoche Dresden
20. 06. - 30. 06. 2002
Sonntag, 30. Juni, 20.00 Uhr, Festspielhaus Hellerau


Wohin?

Gemeinsame Abschlussveranstaltung des Sommerworkshops Ordnung-Unordnung und der TANZWOCHE Dresden mit einer Präsentation des Sommerworkshops

Der Workshop ist ein Gemeinschaftsprojekt der Palucca Schule Dresden - Hochschule für Tanz und der Festspielhaus Hellerau gGmbH und des Vereins zur Förderung der Tanzbühne Dresden e.V. als Träger der TANZWOCHE Dresden.
Die künstlerische Leitung obliegt Frau Prof. Emma Lewis Thomas, USA.
Ziel: Der Sommerworkshop 2002 bringt Choreografen, Tänzer und Darsteller aus den USA mit Studenten des Hauptstudiums der Palucca Schule Dresden zusammen. Das Festspielhaus Hellerau als künstlerisch anregender Ort ist Ausgangspunkt, um vier zeitgenössische Projekte zu entwickeln und dort öffentlich vorzustellen.
Thema Ordnung-Unordnung: Die Geschichte Helleraus ist eng mit dem Modernen Tanz verknüpft und ist künstlerischer Ausgangspunkt dieses Sommerworkshops. Das 1911 von Heinrich Tessenow erbaute Festspielhaus Hellerau, kulturelles Zentrum der ersten deutschen Gartenstadt bei Dresden, war Ausbildungsstätte für rhythmische Gymnastik unter der Leitung von Emil Jaques-Dalcroze. Es wurde zwischen 1912 und 1914 zum Treffpunkt der europäischen Avantgarde, war eine Schule und ein Laboratorium für Humanität. Den Gründern ging es darum, einen Ort zu schaffen, an dem der neue Mensch in einem befreiten Körper entstehen kann.

Prof. Emma Lewis Thomas:
Emma Lewis Thomas ist seit 1971 als Professorin für Tanzgeschichte und Tanzästhetik am UCLA tätig. Schon als Kind tanzte sie Step und Ballett und übernahm viele Rollen im Kindertheater. Erst in der Oberschule begann Sie, neben dem regelmäßigen Training im Ballett mit Modern. 1954 lernte Emma-Lewis Thomas Mary Wigman in Zürich kennen und sie folgte ihr nach Berlin als Meisterschülerin. Sie nahm Tanzstunden bei Harald Kreutzberg 1954/55 in Zürich.1956 tänzerische Reifeprüfung, 1958 pädagogische Prüfung. 1957 erlebte sie die Uraufführung von Harald Kreutzbergs Tänze vor Gott. Eigene Auftritte im Mannheimer Festspielhaus und in der Städtischen Oper Berlin. Nach ihrer Rückkehr in die USA in den 60er Jahren lehrte sie Sprachen und tanzte weiterhin. Veröffentlichung eines Artikels über Brechts Adaption von Gorky`s Die Mutter aus ihrer Dissertation. Seit 1970 nutzte Emma Lewis Thomas ihre Sprach- und Tanzkenntnisse, um französische, deutsche und italienische Tanzquellen aus dem 15. bis 18. Jahrhundert zu über- und in Bewegung umzusetzen. 1971 wurde sie vom UCLA als Professorin für Tanzgeschichte und Tanzästhetik, mit der Spezialisierung Tanz-Rekonstruktionen des 15. bis 18. Jahrhunderts, berufen. 1983 Berufung als Professorin an die Justus Liebig Universität Gießen. März 1999 Premiere ihrer Suite Tänze vor Gott nach Tänzen von Harald Kreutzberg mit neuer Musik von Paul DesMarais, komponiert nach dem Original von Frederik Wilkens. Die Los Angeles Times kürte dieses Werk zu eines der besten Tanz-Events von 1999. Veröffentlichungen, Rekonstruktionen, Vorträge, Lehrtätigkeiten und nicht zuletzt die Leitung von Workshops sind fortan Schwerpunkte ihrer Arbeit.

Die Choreografen:
Ausgestattet mit einem Bachelor of Arts als Maler trainierte Robert Allen ab 1983 Modernen Tanz. Weitere Studien führten zum Master`s of Arts in Performance & Choreografie, UCLA, 1991 und zum Master`s Degree in Regie an der Columbia University, 1998. Robert Allen arbeitete u.a. mit Reinhild Hoffmann zusammen und ist dem Tanztheater verpflichtet. Zahlreiche Regie-, Tanz- und Aufführungstätigkeiten. Lehrer für Bewegung an unterschiedlichen Colleges und Universitäten. Er bringt vier Darsteller zum Sommerworkshop mit.

Hae Kyung Lee hatte Vorstellungen in Kanada, Frankreich, Deutschland, Indonesien, Japan, Korea, Mexiko, Schweiz, Taiwan und in den USA; sie hatte Aufführungen im Rahmen internationaler Festivals, wie dem 8. und 9. Annual International Korean Dance Festival in Seoul, Korea, dem Festival de Folklore Drummond Ville in Quebec, Canada und dem Belluard Bollwerk International (BBI) Festival in Fribourg, Schweiz. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien. In ihren Choreografien erforscht Hae Kyung Lee die ästhetische und spirituelle Strenge koreanischer Abstammung in Verbindung mit einer einzigartigen zeitgenössischen und postmodernen Sensibilität. Sie ist Fakultätsmitglied der Abteilung für Theaterkunst und Tanz der California State University in Los Angeles.

Der Choreograf, Tänzer, Lehrer und Regisseur Douglas Nielsen erhielt einen Bachelor of Arts in Psychologie und studierte Tanz am California Institute of the Arts unter der Leitung von Bella Lewitzky. Künstlerischer Leiter der Douglas Nielson Dances. Mitglied u.a. in der Batsheva Dance Company. Seine Choreografien wurden in Australien, Kanada, China, Israel, Korea, in Europa und in den USA produziert. Für seine eigene und viele Gast-Companies choreografierte er zahlreiche Stücke und führte Regie, z. B. an der ersten Modern Dance Company von China, der Guangdong Dance Company. Douglas Nielsen repräsentierte das American Dance Festival in vielen Ländern; insbesondere AIDS-Benefizveranstaltungen unterstützte er maßgeblich.

Ellis Wood, künstlerische Leiterin, Choreografin, Performerin und Dozentin gründete die Company Wood Dance 1998. Sie tanzte in den Companies von Stephen Petronio, Dan Wagoner, und Bay Area Repertory Dance. Ellis Wood absolvierte an der U.C. von Berkeley in den darstellenden Künsten und Tanz. Dort studierte sie mit ihren Eltern Marni und David Wood, die beide bei Martha Graham tanzten. An der U.C. Berkeley wurde sie mit dem Titel Athlet des Jahrzehnts in Sportgymnastik ausgezeichnet. Ellis war eine von zehn Choreografen, die in New York für den Emerging Choreographer Award nominiert wurde, ein Preis, der vom Downtown Arts Festival in Kooperation mit der Colbert Stiftung vergeben wird. Lehrtätigkeiten an Universitäten und Schulen in den USA und im Ausland. Ihre Arbeiten wurden national und international an zahlreichen Theatern und Festivals aufgeführt. Die gemeinsame Arbeit wird fortgeführt, um die Entwicklung der Befähigung der Frauen durch Tanz voranzutreiben.

Der Sommerworkshops Ordnung-Unordnung wird unterstützt von der Kulturstiftung Sachsen