Wohin?
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"(...)
Eine Zierde für jedes Tanzfestival dürfte die Inszenierung
"Blind Date" von Sophie Jaillet und Mario Heinemann
sein. Beide leben derzeit in Heidelberg und haben das Stück
dort mit vier Darstellern erarbeitet. Unglaublich, wie auf solch
intelligente und sinnliche Weise möglich ist, mit Tanz zum
Denken anzuregen. (...)" Sächsische Zeitung, 25.5.2001
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Die Gefahr
besteht, daß wir uns zu einer "Angstgesellschaft"
entwickeln. Es gibt keine Zeit und wenig Platz für feine
Nuancen und leise Töne, da dies Schwäche signalisieren
könnte. "Blind Date" ist ein Experiment, das sich
mit der Frage auseinandersetzen will, was und wieviel lassen wir
von uns persönlich noch zu, wenn wir uns dem "Fremden"
preisgeben (einem Menschen oder einer Situation). Wie sehr erstellen
wir uns beim "Aufeinanderzugehen" und zu welchen Risiken
sind wir heute noch bereit, wenn wir uns tatsächlich sehen
und spüren. Das neue Jahrtausend verspricht eine noch ausgefeiltere
und schnellere Kommunikationstechnik, die es uns ermöglicht,
sehr bequem und einfach in "Kontakt" zu treten.
Dieser "Kontakt", losgelöst vom Körper-, Geruchs-
und Tastsinn, wird aber scheinbar zu einem abstrakten Gebilde.
Wenn uns die Technik diese Sinne auch noch abnehmen wird, besteht
die Gefahr, daß wir "Menschen ohne Eigenschaften"
werden.
Wir sehen ohne zu sehen, wir riechen ohne zu riechen - wir selbst
werden abstrakte Gebilde und die eigentlichen "Hilfsmittel"
werden lebendiger als wir selbst.
In den 70 Minuten werden drei Tänzerinnen und ein Tänzer
"aufeinander losgelassen", die nicht nur die Interpreten
einer Idee sind, sondern viel mehr das Experiment des Körpertheaters
selbst beinhalten und somit auch einen kritischen Betrachtungswinkel
auf den Tanz und das Theater öffnen.
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Mario
Heinemann (Choreographie) studierte an der Palucca Schule
in Dresden (u.a. bei Gret Palucca und Ruth Berghaus). Es folgten
unterschiedliche Engagements als Tänzer sowie als Choreograph
im In- und Ausland. 1991 gründete er mit Holger Bey das Freie
Tanztheater Berlin, danach begann er ein vierjähriges Studium
an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch",
Berlin, Abteilung: Regie; Studiengang Choreographie, das er mit
Auszeichnung abschloss. Als Choreograph war er tätig, u.a.,
am Staatstheater Cottbus, Landestheater Mecklenburg/Vorpommern,
Stadttheater Heidelberg, La Villette, Paris, De Werf, Brugge. Im
November 2000 gründete er zusammen mit Sophie Jaillet die freie
Compagnie "MS-Tanzwerk".
Sophie Jaillet (choreographische Mitarbeit, Videoprojektionen,
Produktionsleitung) begann ihre Tanzausbildung bereits mit sechs
Jahren in Genf. Ihr Fachhochschuldiplom als Bühnentänzerin
schloss sie erfolgreich am Institut für Bühnentanz in
Köln ab. Es folgten unterschiedliche Engagements, z.B.: State
Ballet of Oregon, USA; Saarlänsisches Staatstheater Saarbrücken,
sowie ans Staatstheater Cottus und Theater der Stadt Heidelberg.
Neben zahlreichen freiberuflichen Engagements choreographierte sie
auch für das Schauspiel "Unheimlich besetzt" unter
der Regie von Andreas Janes am Schillertheater Berlin. Seit 1996
arbeitet sie intensiv mit Mario Heinemann in Stückkonzeptionen,
Choreographien sowie stückbezogenen Filmprojekten. Im November
2000 gründete sie zusammen mit Mario Heinemann die freie Compagnie
"MS-Tanzwerk"
Hélène Chevrier (Tanz) erhielt ihre
Tanzausbildung an dem Conservatoire de Danse, Paris und am Institut
für Bühnentanz in Köln. Ihre Engagements waren u.a.
am Opéra Théâtre de Metz, beim Tanztheater Regenbogen,
sowie am Landestheater Coburg. Ihre Merkmale sind klare Linien und
Neugier.
Emmanuelle Coutant (Tanz) erhielt ihre Tanzausbildung
in La Rochelle, Frankreich. Ihre Engagements hatte sie u.a. beim
Tanztheater Regenbogen, Mind the Gap und am Theater der Stadt Heidelberg.
Ihre Merkmale sind ihre Kämpfernatur und Risikobereitschaft.
Florian Eckhardt (Tanz) erhielt seine Tanzausbildung
an der Musikhochschule Mannheim, sowie eine Fortbildung in Paris.
Sein Engagement hatte er u.a. beim Opéra Comique de Paris,
Ballet Theater of Boston, Stadttheater Bremen. Er arbeitete mit
zahlreichen Choreographen, wie Vivienne Newport, Ricardo Fernando,
Jose Mateo...
Anne Poncet-Staab (Tanz) erhielt ihre Tanzausbildung
in Genf, bei Beatriz Consuelo, wo sie auch Mitglied des Ballet Junior
war. Sie arbeitete mit den unterschiedlichsten Choreographen, wie
Philip Landale, Antonio Gomez, Myriam Naisy, Guilherme Bothelho,
Doris Schaefer-Kölcze im In- und Ausland. Ihre Merkmale sind
leise Töne und Sensibilität.
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